Kirchengewerkschaft
Landesverband  B A D E N

kontrastreiche Ansicht

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Oktober 2010

Februar 2007

Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit

Wie Familienarbeit und Erwerbstätigkeit vereinbart werden können, erscheint bei uns als ein Problem von Frauen. Frauen, die ihr Recht auf Teilhabe am Erwerbsleben wahrnehmen wollen, müssen weitgehend selbst und individuell (Not)Lösungen hierfür suchen. In einigen anderen Ländern - vor allem in Skandinavien - hat man gesamtgesellschaftliche Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit gefunden. Den Frauen wird damit die gleichberechtigte Teilnahme am Erwerbsleben nicht nur theoretisch zugesichert, sondern auch tatsächlich ermöglicht. Frauen und Männer sind dort für beides gleichermaßen zuständig.

Maßnahmen, die helfen, Familienarbeit und Erwerbstätigkeit zu vereinbaren, sind u.a.: flexible Arbeitszeiten, bedarfsgerechte öffentliche Kinderbetreuung, Teilzeitarbeit auch in Führungspositionen. In der badischen Landeskirche war es u.a. Sache der Gleichstellungsbeauftragten, diese Angelegenheit in Kooperation mit den Personalreferaten, den Arbeitgebervertreter/innen und den Mitarbeitervertretungen voranzubringen. Leider war diese Stelle nur befristet und ist nicht mehr besetzt worden, bzw. deren Notwendigkeit nicht als erhaltenswert betrachtet worden. Somit fiel die Verfolgung der Interessen der Beschäftigten, Erwerbstätigkeit und Familienarbeit "unter einen Hut" zu bringen, wieder allein der jeweiligen Mitarbeitervertretung zu.

Im Internet gibt es zu diesem Thema einen eigenen Auftritt der Beruf & Familie gemeinnützige GmbH:

Die Beruf & Familie gemeinnützige GmbH ist eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

Im Themenfeld "Beruf und Familie" fördert die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, drittgrößte private Stiftung in Deutschland, einen Perspektivenwechsel, bei dem familiäre Interessen nicht als Hemmnis, sondern als Chance der Wirtschaft begriffen werden. Aufgrund neuer Rollenverständnisse von Mann und Frau sowie neuartiger Anforderungen der Wirtschaft an die Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen tragfähige Modelle für eine familienbewusste und zugleich unternehmensgerechte Personalpolitik gefördert werden.

Zum Thema Arbeitszeitkonten gibt es auch kritische Stimmen:

(wzb) Politiker und Unternehmer plädieren unisono für flexible Arbeitszeiten. Damit ließe sich Berufstätigkeit und Familienarbeit besser vereinbaren, und in den Unternehmen könnten Arbeitszeiten an die Auftragslage angepasst werden. In der betrieblichen Praxis jedoch stoße die Flexibilisierung der Arbeitszeit an ihre Grenzen, meinen Forscher des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Sie haben herausgefunden, dass Arbeitszeitkonten von den Beschäftigten bisher nur zögerlich genutzt werden.

Arbeitszeitkonten ermöglichen Phasen von längerer Arbeitszeit mit Phasen von kürzerer Arbeitszeit in Einklang zu bringen. So werden Arbeitsstunden angespart, die später in Freizeit ausgeglichen werden. "Flexible Arbeitszeitmodelle führen weder automatisch zu höherer Zeitsouveränität noch zu höherer Lebensqualität", sagen die WZB-Forscher als Fazit einer Untersuchung. "Der Alltag gerät dann unter einen enormen Organisations- und Gestaltungsdruck", sagt Prof. Eckart Hildebrandt zu den Phasen der hohen Arbeitsbelastung. Aus der Untersuchung zieht das WZB den Schluss, dass die Beschäftigten von wenigen Ausnahmen abgesehen eher einem stabilen Arbeits- und Lebensrhythmus den Vorzug geben. Arbeitszeitkonten seien zudem ein Karriererisiko.

=> "Beruf und Familie gGmbH" (externer Link)
=> Diskriminierung am Arbeitsplatz
=> Gleichstellung
=> Reduzierung des Anstellungsgrades
=> Sabbatjahr (-zeit)
=> Teilzeitbeschäftigung

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